Sonntag / MLZ; 2010-02-21

Friedliche Brandstifter-Demo in Aarau
SDA Rund 200 Sympathisanten der Auto-Zeusler auf der Strasse, bis Redaktionsschluss waren keine Vandalenakte bekannt

Weil sie im Verdacht stehen, mehrere Autos angezündet zu haben, wurden im November zwei Aarauer Anarchisten verhaftet. Gestern bekundeten ihnen rund 200 Leute ihre Solidarität.

In unserem Staat darf man Polizisten öffentlich als repressive Bullen beschimpfen, ohne dafür belangt zu werden. So geschehen gestern in Aarau, wo am späteren Nachmittag rund 200 Autonome während rund anderthalb Stunden durch die Gassen zogen und dabei den Verkehr stark behinderten.

Die mehrheitlich schwarz gekleideten und zum Teil vermummten Anarchisten aus dem Aargau und angrenzenden Kantonen solidarisierten sich auf ihrem Marsch mit zwei jungen Aarauern. Diese waren im November 2009 unter dem dringenden Verdacht festgenommen worden, im Zelgli-Quartier verschiedene Autos in Brand gesteckt zu haben, und haben einen Teil dieser Brandstiftungen auch zugegeben.

Die verhassten Bullen hatten derweil mit massivem «Begleitschutz» dafür zu sorgen, dass die unbewilligte, von Stadt und Polizei unter strengen Auflagen aber tolerierte Demonstration nicht in einen Saubannerzug ausartete. Das angewandte Konzept ging auf. Bis Redaktionsschluss am frühen Abend wurden keine Sachbeschädigungen bekannt.

Rund 200 Polizisten standen gestern Nachmittag wegen dieser Demo im Einsatz. Leute, die laut Stefan Reinhardt, dem Chef der Aargauer Kantonspolizei, in anderen Diensten abgezogen werden mussten. Die Interventionsschwelle war von der Polizei laut Reinhardt sehr tief angesetzt worden. Über ein Dutzend Leute wurden bereits bei der Anreise angehalten und vorübergehend aus dem Verkehr gezogen. Bei ihnen hatte die Polizei verdächtiges Material (unter anderem Schlaggegenstände, Pfeffersprays oder Pyros) gefunden.ohnt beharrliche Vorgehen der Behörden zeigte Wirkung, und die beiden Brandstifter gestanden.