Zu den «Tumulten» beim Los Fastidios-Konzert im Picadilly

In der Nacht vom 11. März 2011 kam es beim Jugendhaus Picadilly in Brug zu einer Auseinandersetzung zwischen Konzert_besucherinnen und der Polizei.

In den letzten Tagen wurde in Brugg ein Flublatt zu den Ereignissen an diesem Abend verteilt. Diesen Text möchten wir niemanden vorenthalten.


nachfolgende informationen sind aus der sicht eines konzertbesuchers und aufgrund seiner beobachtungen verfasst:

grund der scherereien waren nicht «b
esucher, die kamen und das konzert störten» (mit diesen worten von der polizei verlautbart), sondern vielmehr das verhalten der anwesenden besucher, welches nicht weiter störend war, aber von den sicherheitskräften missverstanden wurde. aufgrund dessen wurden mehrere leute vor die tür gestellt und die situation war: 5 sicherheitskräfte, die die tür geschlossen hielten, diskutierend mit ca. 5-8 mehr oder weniger involvierten personen. mit immer lauteren stimmen versuchten beide seiten sich klarzumachen, warum linkerseits sich halt so zum gegenüber verhält und wieso rechterseits die draussengehaltenen besucher (und nicht nur einen davon, den angeblich anstössigen) nicht mehr hinein zum laufenden konzert liess. die diskussion – oder eher schererei/schreierei – war schon bald keine grundlage mehr für ein vernünftiges gespräch, viel eher jedoch eine gewaltbereite plattform (und dies nicht nur wegen alkoholisierten besuchern, sondern auch durch die einstellung und das verhalten der sicherheitskräfte – und deren hiermit angezweifelte professionalität beim ausüben ihres berufes und fehlendem menschlichen einfühlungsvermögen). bereit eine eskalation in kauf zu nehmen und das kleinste handgemenge zu suchen, entstand ein vorwand, die polizei zu informieren. nun? 2 unbeteiligte und unwissende uniformierte rennen daher, zerren leute auseinander; einer, der schon gar nicht mehr weiss, was er tut, reagiert so, dass 2 weitere uniformierte und sofort darauf 3 auftauchen und diesen zu dritt mit brutaler physischer gewalt an die wand stossen und zu boden drücken…
was daraufhin geschah, war absehbar und ist «polizeilich-subjektiv-abgefasst» nachzulesen und der breiten öffentlichkeit kommunizert worden. so beginnt eine spirale der gewalt, die sich weiter dreht und aufwiegelt, bis alles müde wird und nach hause geht. was übrig bleibt ist wut, zerstörung, trauer und am allerschlimmsten: unwissenheit über den genauen ursprung und tathergang.

diese gedanken und beobachtungen sollen einerseits als zusätzliche informtionen dienen, was und vorallem wieso das in dieser nacht geschah und andererseits sollen sie mensch anregen, über einen kapitalistischen und medialen informations(beein)-fluss nachzudenken und strukturen zu hinterfragen, die «gesetzeswegen'» verfestigt sein und bleiben sollen… [wieso darf ein mensch einen anderen menschen verletzen, wenn er ihn nicht einmal gefragt hat, was er getan hat oder wie er heisst?]



21.03.2011 | Anonym