Abschlussdemonstration der Kampagne «Jeden Tag einen 1. Mai» Zum Abschluss der «Jeden Tag einen 1. Mai»-Kampagne fand in Baden eine kleine Strassenparty statt. Schon einige Zeit gab es Gemunkel über eine Demonstration am 28. Juni in Baden. Von Strassenparty bis zu geplanten Riots war alles zu hören. Am letzten Samstag besammelten sich dann um 20 Uhr etwa 50 Menschen direkt neben dem Bahnhof in Baden. Es wurde elektronische Musik abgespielt und vom Getränkewagen kühle Getränke zum Einkaufspreis verkauft. Ein besorgter Restaurant-Besitzer drehte mit seinem Mobiltelefon kurz ein Video und die anwesende Polizeipatrouille beobachtete das Treiben kritisch. Die zwei Polizisten und die beiden Securities wurden dann noch persönlich informiert, dass hier nun eine Demonstration startet, die laut und selbstbestimmt durch Baden ziehen wird. Auf Fragen der Polizei wurde nicht eingegangen und so startete die Demonstration um 20.25 Uhr mit 60 bis 70 Personen. Leider streikte das Soundmobil bereits nach rund 40 Metern und die Demonstration stand für einen Moment still. Ganz kurz und improvisiert wurden Passanten per Megafon informiert, warum hier Menschen durch Baden ziehen. Wie auch im verteilten Flugblatt zu lesen war, ist diese Demonstration das Ende der Kampagne «Jeden Tag einen 1. Mai». Mit dieser Kampagne wollte mensch mit verschiedenen Aktionen gegen die herrschenden Verhältnisse protestieren, temporär autonome Freiräume erkämpfen und alternative Wege aufzeigen. Von Gesprächen an der Demonstration, war zu vernehmen, dass neben dem Konzert im Kasinopark in Aarau [>>>] am Anfang des Monats noch eine grosse Vokü in Bremgarten geplant war (die wegen Regens ins Kulturzentrum Bremgarten verlegt wurde) und ein Intermezzo vor dem Brugger Neumarkt geplant gewesen sei. Die heutige Strassenparty sollte ein kämpferischer Schluss der Kampagne werden. Als es dann ohne Musik weiter ging, wurde versucht, verschiedenste Parolen zu skandieren, aber nur die wenigsten waren dafür zu begeistern. So beliessen es die Demonstrant/-innen beim Flyer Verteilen und Diskutieren. Mitten in der Altstadt tauchten noch zwei Polizei-Autos auf, was ein Demonstrant zur Megafon-Durchsage «Die Polizei hat hier nichts zu suchen! Falls sie etwas sinnvolles machen wollen, sollen sie den Verkehr regeln!» hinreissen liess. Bis zu diesem Zeitpunkt filmten zwei Polizisten zu Fuss das Geschehen mit einem Iphone. Die restliche Zeit der Demonstration fuhr ein Polizei-Auto voraus (so gut es halt geht, wenn die Polizei die Route nicht kennt) und zwei waren hinter den Demonstranten. In der Mitte Badens wurde noch der Text des verteilten Flugblattes vorgelesen und anschliessend zog man auf einen Sportplatz etwas ausserhalb. Da sollte dann die Abschlusskundgebung mit Musik und Party stattfinden. Weil die Soundanlage nicht repariert werden konnte und die Motivation der Anwesenden stetig sank, wurde am späteren Abend beschlossen, alles zusammen zu packen und wieder zu gehen. Mit der Kampagne «Jeden Tag einen 1. Mai» wurde etwas Neues ausprobiert. Leider verlief sie dann nicht so, wie sich das sicherlich die Meisten erwünscht hätten. Es ist daher zu hoffen, dass der Anlass sowie die gesamte Kampagne von den beteiligten Aktivistinnen und Aktivisten (selbst-)kritisch reflektiert wird. Trotzdem sollte nicht resigniert, sondern daraus gelernt und weiter gekämpft werden! Flugblatt der (nicht stattgefundenen) Vokü in Bremgarten >>> Flugblatt des (nicht stattgefundenen) Intermezzo in Brugg >>> Flugblatt der Abschlussdemonstation in Baden >>> 07.06.2011 | (A)argrau