Übersicht zur «Es gibt keine gute Bullengewalt…»-Demonstration
Gegen Repression, heisst gegen den Kapitalismus!

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Aufrufe und allgemeine Informationen

ES GIBT KEINE GUTE BULLENGEWALT…
GEGEN DIE REPRESSION, HEISST GEGEN DEN KAPITALISMUS!

Antirep-Demonstration
20. Februar 2010, 15 Uhr, Igelweid Aarau


Wir rufen am 20. Februar zu einer Antirep-Demo in Aarau auf, weil wir es uns nicht weiter gefallen lassen, dass:
- der Kapitalismus, in seiner Krise, versucht subversiv agierende Personen mit seiner staatlichen Repression mundtot zu machen, sie verfolgt und/oder inhaftiert.
- der Staat immer mehr versucht störende Personen aus dem Stadtbild und der Gesellschaft zu verdrängen und dies als Stadtentwicklung bzw. Gentrifizierung verkauft.
- Asylsuchende/Sans-Papier/etc immer wieder als Sündenböcke für z.B Dealerei dienen, wobei diese durch den Staat strukturell in eine aussichtslose Lage getrieben werden.
- Der Staat grundsätzlich jede_n Bürger_in als Verdächtig betrachtet. Nach dem Fichen-Skandal hat sich der Staatsschutz nicht schlafen gelegt, sondern seine Techniken und Methoden stets auf den neusten Stand gebracht. Auch die Gesetze lassen gar offiziell mehr und mehr perfide Massnahmen auf blossen Verdacht hin zu.
- …

Dabei wollen wir nicht klagen oder hoffen gar auf eine Verbesserung in den bestehenden Verhältnissen. Die Vorgänge entsprechen der Logik in einer kapitalistischen Gesellschaftsform. Deshalb sehen wir auch keinen Sinn, um bei den Behörden um eine Bewilligung zu fragen. Wir wollen Perspektiven aufzeigen und das Leben selbst in die Hand nehmen.

Die Entwicklung in Aarau über die letzten eineinhalb Jahre zeigt klar auf, dass die Stadt kein Interesse hat an einem „Burgfrieden“ sondern auf Konfrontation setzt. Trotzdem sind wir überzeugt am 20. Februar eine friedliche und lautstarke Demonstration durchführen zu können.

Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Freiheit klaut!
Gegen den Kapitalismus - für eine herrschaftsfreie Welt!
[01]



Aufruf zur Antirepressionsdemo in Aarau

Es gibt keine gute Bullengewalt. Wir sind nicht gegen die Polizei, weil wir uns ungerecht, zu hart oder falsch von den Bullen behandelt fühlen. Wir sind gegen die Polizei, weil sie nur existieren um die aktuellen Verhältnisse zu beschützen und diese Verhältnisse lehnen wir ab.

Es gibt keine gute Bullengewalt. Demokratie verschleiert die wirklichen Zustände. Der Rechtsstaat will die Gesellschaft nicht vor Pädophilen, Nazis, Dieben oder Vergewaltigern schützen, weil ihm das Wohl der Menschen am Herzen liegt, sondern weil das Eigentumsrecht gewährleistet sein muss, um einen funktionierenden Kapitalismus aufrecht zu erhalten. Er muss die Hierarchien stärken und stabilisieren und nur körperlich und geistig unversehrte Arbeiterinnen und Arbeiter können auch maximal ausgebeutet werden.

Es gibt keine gute Bullengewalt. Das Ziel der Praxis der Cops ist nicht das Herangehen an die Probleme, das Suchen von Lösungen, das Aufdecken von verschleierten gesellschaftlichen Verhältnissen, die Menschen in die Lage bringt, ihre Mitmenschen in ihrer Freiheit zu beschränken, sondern der Erhalt des Status Quo. Unbeirrbar glauben die Verfechterinnen und Verfechter des Kapitalismus am Ende der Geschichte angelangt zu sein und jeglicher Fortschritt im emanzipatorischen Sinn sei nur eine Gefährdung ihrer imaginären Freiheit. Die Bullen können niemals progressiv handeln. Auf dem Weg in eine Gesellschaft der Freien und Gleichen muss der Staat und insbesondere sein Exekutivorgan aufgehoben werden.

Es gibt keine gute Bullengewalt. Der Rechtsstaat ist in der Geschichte der Menschheit nur eine weitere Form der Durchsetzung gesellschaftlicher Normen und Regeln von oben. Die Geschichte ist noch lange nicht zu Ende und in der Entstehung einer Gesellschaft der Freien und Gleichen wird sich ein Umgang mit der Einhaltung der gesellschaftlichen Normen entwickeln, der den Menschen entspricht, der zum Wohl der Gemeinschaft und zum Wohl jedes Individuums innerhalb dieser Gesellschaft sein wird. Der Rechtsstaat wird im Angesicht der Geschichte zu nichts weiterem als zu einer weiteren Tragödie verblassen.

Es gibt keine gute Bullengewalt. Sie erziehen durch Gewalt und Vereinzelung. Der Kapitalismus war in seinen Ursprüngen überhaupt erst möglich, weil tausende von obdachlos gewordenen Bauernfamilien verfolgt, in Arbeitslagern interniert und zum Verkauf ihrer Arbeitskraft gezwungen wurden. Der Kapitalismus hat überhaupt erst die Strafanstalt, die Psychiatrie, das Konzentrationslager erschaffen. Die Gefängnisse müssen auf ihre Grundmauern niedergerissen werden und als nichts weiter denn als Mahnmal dienen um die Menschen emanzipierter Gesellschaften daran zu erinnern, dass ihre Freiheit keine Selbstverständlichkeit ist. Dass sie nie wieder in solche grauenhafte Zeiten zurückfallen, wo die Menschen ihrer unwürdig in Zellen gesperrt wurden, gedemütigt und vereinzelt werden. Die Gefängnisse werden neben der Guillotine, dem Angstloch und dem Rädern in den Geschichtsbüchern stehen.

Es gibt keine gute Bullengewalt. Weil sie prügeln, weil sie terrorisieren, weil sie in Zellen sperren, weil sie töten, weil sie ausschaffen, weil sie stalken, weil sie mit Gewalt erziehen, weil sie belästigen, weil sie in Handschellen legen, weil sie Gummischrott feuern, weil sie fichieren, weil sie verfolgen, weil sie vergewaltigen, weil sie kontrollieren, weil sie foltern, weil sie nichts anderes tun, als die herrschenden Ideen zu vollstrecken: Es gibt keine gute Bullengewalt!

ES GIBT KEINE GUTE BULLENGEWALT…
GEGEN DIE REPRESSION, HEISST GEGEN DEN KAPITALISMUS!
[02]



Neuigkeiten zur Antirep-Demo in Aarau:

Aufgrund vom E-Mail-Verkehr zwischen der Stadt und Polizei sowie den Demonstrations-Organisatoren gehen wir zum jetztigen Zeitpunkt davon aus, dass die Antirep-Demo vom Samstag, 20. Februar 2010 in Aarau tolleriert wird. Trotzdem empfehlen wir allen eine frühzeitige und unauffällige anreise.

Ausserdem ist nun die Antirep- und Sani-Nummer von diesem Tag bekannt.
Antirep-Nummer: 077 414 99 60
Sani-Nummer: 078 928 45 40


Bei Repressionen, Vorladungen etc nach der Demo: antirepaarau[a]immerda[+]ch



Communiqué zur Kundgebung gegen Bullengewalt in Aarau

Gestern, den 20.02.2010, haben in Aarau 150-200 Demonstrierende, trotz eines massiven Polizeiaufgebotes, ein lautstarkes Zeichen gegen Polizeirepression gesetzt.


Die Demonstration startete um 15.00 Uhr in der Innenstadt und endete um 16.45 Uhr am Bahnhof Aarau. Dabei wurde, trotz eines gewaltigen, provokativen und repressiven Polizeiaufgebotes, das Ziel friedlich zu demonstrieren erreicht.

Die Polizei kontrollierte bereits im Vorfeld zahlreiche Menschen in Aarau und auf den Zufahrtstrassen. Dabei erteilte sie diverse Wegweisungsverfügungen. Ein Teil der Kontrollierten – um die 15 – wurden aus fadenscheinigen Gründen festgenommen. Die PolizistInnen handelten dabei planlos und willkürlich, sowohl bei den Begründungen für die Festnahmen, als auch bei der Behandlung der Festgenommenen. So gab es keine nachfolziehbaren Gründe; weshalb sich Personen ausziehen, fotografieren oder wegweisen lassen mussten. Das Verhalten der PolizistInnen war derart planlos, dass einzelne selbst gegenüber Inhaftierten zugeben mussten, dass sie nicht verstehen, weshalb die Betroffenen festgenommen wurden.

Doch nicht nur im Vorfeld wurden Menschen durch solches Verhalten provoziert und deutlich eingeschränkt. Auch während der Kundgebung schränkte das Verhalten der Polizei die Bewegungsfreiheit und die freie Meinungsäusserung stark ein. Dass BeamtInnen auch direkt im Umfeld der Demonstration Menschen kontrolliert haben, muss als Provokation gewertet werden. Überdies schirmten uniformierte PolizistInnen die Kundgebung nahezu vollständig ab und erschwerten es so massiv, auf die Anliegen dieser Demonstration aufmerksam zu machen. Dagegen schützte die Polizei etwa 15 Neonazis, die ihr menschenverachtendes Gedankengut – etwa mit Hitlergrüssen – offen zur Schau stellen konnten.

Solches Verhalten durch die Aargauer Polizei ist keine Ausnahme, sondern zeigte sich in letzter Zeit häufiger. Eine andere Kundgebung etwa, bewog die Polizei dazu einen ganzen Zug aus Bern im Bahnhof Aarau zu stoppen, sämtliche Insassen zum Aussteigen zu zwingen und zahlreiche zu kontrollieren. Willkürlich wurden dabei Menschen im Bahnhof festgehalten, fotografiert und mit Polizeibegleitung nach Bern gebracht, unabhängig davon ob sie dort wohnten. Auch in diesem Zusammenhang wurde oft auf das beliebte Mittel der Wegweisungsverfügung zurückgegriffen.

Dieses Ereigniss zeigt exemplarisch auf, dass die Polizei nicht dazu da ist, die Bevölkerung als Ganzes zu schützen. Ihre Aufgabe ist es vielmehr, nur die Mächtigen dieser Welt zu beschützen und somit auch das System, welches diese dazu macht. Hierfür muss jeglicher Widerstand erschwert, kriminalisiert und unterdrückt werden.

Falls es Leute gibt, die ihre Festnahme noch nicht gemeldet haben oder willkürlich weggewiesen wurden: Meldet euch bitte beim Antirep Aarau. antirepaarau[a]immerda[+]ch [03]




Demonstrations-Treffpunkt:




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Mobilisierung und Material



Flyer/Plakat Deutsch (PDF) >>>
Flyer/Plakat Französisch (PDF) >>>

Mobilisierungs-Video YouTube



Info- & Mobilisierungs-Tour

Informationsveranstaltung zu den Geschehnissen der letzten Wochen und Monaten in Aarau sowie Mobilisationsveranstaltung für die Antirep-Demo vom 20. Februar 2010 in Aarau.


Montag, 01.02.10: I45 Zug, Piratenbar 20 Uhr, Infoveranstaltung 20.30 Uhr I45
Mittwoch, 03.02.10: Infoladen Magazin Basel, Infoveranstaltung 20 Uhr
Donnerstag, 04.02.10: Luzern, Vokü 20 Uhr, Infoveranstaltung 20.30 Uhr
Freitag, 05.02.10: Espace Noir St.Imier, Infoveranstaltung 20 Uhr, Konzerte 21 Uhr Espace Noir
Sonntag, 07.02.10: Rümpeltum St.Gallen, Infoveranstaltung 20 Uhr Rümpeltum
Mittwoch, 10.02.10: KuZeB Bremgraten, Vokü 19 Uhr, Infoveranstaltung 20 Uhr KuZeB
Donnerstag, 11.02.10: Infoladen Bern, Infoveranstaltung 20.30 Uhr Infoladen
Freitag, 12.02.10: LaKuZ Langenthal, Infoveranstaltung 20.00 Uhr LaKuZ
Sonntag, 14.02.10, KTS Freiburg, Infoveranstaltung 18.00 Uhr KTS
Mittwoch, 17.02.10, Infoladen Rabia Winterthur, Vokü 20 Uhr, Infoveranstaltung 20.30 Uhr Rabia
Donnerstag, 18.02.10, Espace Autogere Lausanne, Infoveranstaltung 20 Uhr Espace Autogere



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Überblick der Polizei- und Medienmeldungen

DAVOR
– Schwarzer Stern Sendung vom 26.01.2010 >>>
– Tele M1 Bericht vom 09.02.2010 >>>

DANACH
– Mitteilung der KAPO Aargau vom 20.02.2010 >>>
– Tele M1 Bericht vom 20.02.2010 >>>
– DRS Regionaljournal Bericht vom 20.02.2010 >>>
– SDA Quatsch vom 20.02.2010 >>>
– 20min Bericht und Fotos vom 20.02.2010 >>>
– AZ Bericht vom 21.02.2010 >>>
– A-Z.ch Bericht vom 21.02.2010 >>>
– Karakök Bericht und Fotos vom 21.02.2010m, Deutsch >>>, Türkisch >>>
– PNOS Aargau Bericht vom 22.02.2010 >>>
– Schwarzer Stern Sendung vom 23.02.2010 >>>
– ZIO Leserbrief vom 26.02.2010 >>>

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Kontaktmöglichkeiten


E-Mail-Adresse:
Mails können an antirepaarau[a]immerda[+]ch geschrieben werden.

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Quellen:
[01] http://ch.indymedia.org/de/2010/01/73466.shtml
[02] http://ch.indymedia.org/de/2010/02/73657.shtml
[03] http://ch.indymedia.org/de/2010/02/73657.shtml


21.02.2010 | (A)argrau