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INTERVIEW MIT DEM WEBPORTAL INFO WALLIS Info-Wallis.ch.vu ist ein linksautonomes Nezwerk, welche über Neuigkeiten im Wallis und der Welt berichtet! Es hat zwar einige Zeit gedauert, nun ist es aber endlich geschafft. Wir haben den Machern/den Macherinnen der Internetseite www.info-wallis.ch.vu ein aussführliches E-Mail-Interview geführt (das nächste Mal lassen wir uns dann ins Wallis einladen). Item. Wer dahinter steckt, was ihre Idee ist, wie die Situtuation in den Walliser Bergen aussieht und einiges mehr könnt ihr im Interview nachlesen. Der erste Beitrag auf eurer Homepage info-wallis.ch.vu wurde im März 2006 verfasst. War das der Anfang des Projektes? Oder gab es vorher eventuell schon ähnliche versuche im Wallis eine alternative Newsseite zu schaffen? Die Idee eine eigene Informationsplattform zu haben war sicherlich nicht neu. Da es in der Walliser Medienlandschaft ziemlich düster aussieht (dazu später mehr), lag dies eigentlich auf der Hand. Uns wäre eigentlich eine Printversion lieber gewesen, da dies aber finanziell nicht machbar war, haben wir uns für eine kostengünstigere Variante entschieden. Für einen Blog haben wir uns entschieden, da wir diese Informationsmöglichkeit immer à jour halten können und auch für aussenstehende es leicht ist Beiträge zu publizieren. Warum hattet ihr dann das Gefühl das der Kanton Wallis eine neue und alternative Informationsquelle braucht oder anders gefragt, wie entstand Info Wallis? Info Wallis entstand eigentlich ziemlich spontan. Ein Schreiber von uns hat das Bloggen entdeckt und sich gedacht doch mal so was für unsere Region zu machen. Da viele politische Aktionen und auch Anlässe in den Printmedien des Oberwallises nicht abgedruckt werden bzw. häufig ignoriert werden (die einzige Ausnahme bietet die Rote Anneliese), war es uns wichtig eine eigene Publikationsmöglichkeit zu haben. Zuerst wurden die Artikel unter einem Autoren Namen publiziert, jedoch gemeinsam geschrieben, danach haben wir uns entschlossen allen interessierten einen Account zu geben. Kann mit sich hinter Info Wallis ein Kollektiv aus Medienaktivisten vorstellen oder wer steht und betreibt diese Seite? Hinter dem Kollektiv stehen mehrere Personen aus dem Oberwallis, die fast alle in politischen Zusammenhängen aktiv sind. Medienaktivisten sind wir in einer gewissen Weise schon, da wir ja auch selber Artikel schreiben und Fotos von Demos und Aktionen publizieren. Über den Aufbau, Veränderungen, Verlinkungen wird immer zusammen entschieden. Wir pflegen eine basisdemokratische Vorgehensweise innerhalb des Redaktionskollektivs. Daher kann es bei Anfragen usw. teilweise länger gehen. Die Artikel welche im Kollektiv geschrieben werden dauern daher dann auch ein wenig länger. Ansonsten schreibt jeder wozu sie/er Lust bzw. was sie/ihn interessiert. In der Regel werden die Artikel jedoch von allen gelesen und werden ergänzt bzw. geändert. Der Vorteil ist, das auch publizierte Beiträge noch editiert werden können. Es kommt auch vor, das Leute uns Artikel zur Verfügung stellen, dabei entscheiden wir im Kollektiv, ob wir die Artikel publizieren wollen. Als was seht ihr euch? Journalisten, politische Aktivisten, Dienstleister etc? Die Mehrheit von uns sieht sich ganz klar als politische Aktivisten, wir haben jedoch auch ein paar Leute die sich als Künstler verstehen und vermehrt mit uns zusammenarbeiten möchten. Wir schätzen politische Kunst und sind da natürlich nicht abgeneigt. Pflegt ihr irgendwelchen Kontakt oder Austausch zu anderen ähnlichen Gruppen oder agiert ihr völlig eigenständig? Wir pflegen mit den Projekten im Unterwallis (Start the Riot und Autremedia) Kontakt, besonders mit Start the Riot wird es wohl vermehrt einen Austausch geben, ansonsten sind wir natürlich offen für neue Kontakte. Ist eure Homepage eine Anspielung auf info-wallis.ch.vu? Und ganz allgemein, wie sieht die Medienlandschaft in eurer Region aus? Nein ganz und gar nicht, diese Seite hat mit unseren Interessen bzw. politischen Ansichten nichts zu tun. Die Seite ist für Touristen gedacht, gegen die wir nichts einzuwenden haben, da das Wallis ohne den Tourismus nicht überleben könnte. Die Arbeitszustände in touristischen Regionen, wie z.B. in Zermatt sind jedoch haarsträubend und diese werden wir wohl in Zukunft vermehrt kritisieren. Auch die ganzen Landschaftszerstörungen welche mit dem Tourismus verbunden sind geben uns zu denken. Lustigerweise sind wir beim Google-Ranking aber immer über der info-wallis.ch Seite. Wir können uns vorstellen, das die BetreiberInnen darüber nicht erfreut sind. Das Touristen, bei der Suche nach Informationen über den Kanton Wallis, auf eine linksautonome Seite stossen, ist sicherlich nicht im Sinne von den kapitalistischen Betreibern. Die Medienlandschaft im Oberwallis ist in der Hand von den C-Parteien. Die einzige Tageszeitung, der Walliser Bote, bezeichnet sich im Impressum (immer noch) als Publikations Organ der CVP Oberwallis. Dadurch werden viele brisante Themen die mit dem C-Filz verbunden sind gar nicht erst erwähnt. Eine rühmliche Ausnahme bietet die Rote Anneliese (www.roteanneliese.ch), diese linke Oppositionszeitung bringt brisante Themen ans Licht. Einziges Manko, die RA erscheint leider nur alle zwei bis drei Monate. Weiter gibt es noch zwei Wochenzeitungen welche gratis an die Haushalte im Oberwallis verteilt werden. Eine davon jedoch nur in der Region Goms und ist uns daher ziemlich unbekannt. Die Rhone Zeitung fällt vor allem durch Massenhaft Werbung auf und bringt aber ab und zu auch (halbwegs) kritische und interessante Artikel. Weiter gibt es noch das Lokal Radio RRO (Radio Rottu Oberwallis), welches auch eine Newsseite betreibt. Diese sind noch am ehesten gewillt linke Aktionen usw. zu erwähnen. Alle Medien (WB, RZ und RRO) haben es noch zum Ziel gesetzt einen Lokalen TV-Sender zu betreiben. Dieser ist jedoch so schrecklich amateurhaft und peinlich, das er nicht weiter erwähnt werden muss. Wir hoffen schon länger auf die entgültige Funkstille vom Tele Oberwallis. Die Juso Oberwallis hat zudem eine Zeitlang «zSchwarz Schaaf» veröffentlicht. Eine selbstproduzierte kleine «Zeitung». Leider gab es in letzter Zeit keine neue Ausgabe mehr. Am Anfang des Zeitungsprojekts koopera gab es auch immer einen Regioteil fürs Oberwallis, welcher ziemlich informativ war und sicherlich eine Bereicherung fürs Oberwallis gewesen ist. Grundsätzlich kann jedoch gesagt werden, dass es für linke Gruppen äusserst schwierig ist mit Aktionen und Anlässen in die Medien zu kommen. Vieles wird einfach totgeschwiegen. Hier kommen wir ins Spiel, viele Communiqués werden direkt an uns versandt, da wir den Gruppen im Oberwallis eine Plattform bieten, welche die ohne grosse Nachfrage und Verantwortlichen, Communiqués veröffentlichen. Und diejenige von linkautonomen Bewegungen und Aktivitäten? Wir sind ja eigentlich schon bei der vorherigen Frage auf dies teilweise eingegangen. Darum wiederholen wir uns wohl ein wenig. Im Oberwallis haben die meisten Gruppierungen eigene Webseiten, welche jedoch teilweise nicht aktuell gehalten werden. Die meisten Gruppierungen schicken uns auch ihre Communiqués, die wir gerne veröffentlichen, auch wenn diese schon auf ihren eigenen Webseiten sind. Da das Oberwallis ziemlich klein ist, zählen wir auch die Gruppierungen auf, welche sich nicht als linksautonom verstehen bzw. nicht so angesehen werden. Es gibt die Webseite der Antifa Oberwallis (leider nicht aktuell, da empfehlen wir schon eher ihren Newsletter, www.antifa-oberwallis.ch.vu), die Unia Jugend war eine gewisse Zeit mit der Koopera präsent, verteilt nach wie vor die Sonderausgaben der Koopera, dann die Jusoo mit eigener Webseite, jedoch auch nicht immer sehr aktuell und dann noch die IG Polizeigesetz Nein aus Visp, welche regelmässig neue Artikel auf ihre Webseite stellt (www.freewallis.ch). Als Printausgabe gibt es eigentlich nur die, schon erwähnte Rote Anneliese, welche immer wieder über Artikel froh ist. Was es jedoch häufig gibt sind Flugblattaktionen, vor allem durch die Unia Jugend, wir haben diese auch gebeten diese immer an uns zu senden, damit wir den Textinhalt auch veröffentlichen können. Dies Funktioniert eigentlich recht gut. Die Unia als solche hat eine Zeitlang (während des Vertragslosen zustandes in der Lonza) ein montagsclick herausgebracht, was sicherlich nicht nur wir geschätzt haben. Ansonsten können wir nicht viel neues zu den vorherigen Antworten liefern. Abschliessend können wir eigentlich behaupten, falls im Oberwallis was passiert (natürlich von Seiten der linken Bewegung) dann berichten wir darüber. Auf eurer Homepage steht geschrieben: «Mit Info Wallis wollen wir eine alternative Newsquelle darstellen.» In wie fern unterscheidet ihr euch von anderen Newsseiten und Medien? Im Oberwallis können wir sagen, dass wir eigentlich über alle linksautonomen Aktivitäten und Veranstaltungen berichten. Wir berichten auch sonst über Themen, welche in der Tageszeitung bei uns meistens gar nicht erwähnt werden. Weiter unterscheiden wir uns, wie wohl alle linken Newsseiten bzw. Portalen, dass wir über Sachen berichten, welche in den Mainstreammedien nicht erwähnt werden. Auch die unterschiedlichen Standpunkte welche wir vertreten, finden in den gängigen Medien eher selten Platz. Dies ist eigentlich Selbstverständlich, da wir uns ja auch eine andere Welt wünschen und dafür kämpfen. Oder wieso braucht die Region aus dem Wallis eine eigene Newsseite? Genügen andere Projekte wie Indymedia oder Autremedia nicht aus? Da viele Leute im Wallis auch an anderen Informationen bzw. an kritischen Berichten interessiert sind. Indymedia ist in der linken Szene sicherlich sehr bekannt. Wir wollen aber auch Leute aus unserer Region ansprechen, welche Indymedia nicht kennen. Zudem wollen wir Indy nicht immer mit regionalen Veranstaltungen usw. zu posten. Die Artikel welche wir als besonders wichtig empfinden Stellen wir auch auf Indymedia bzw. wird dies teilweise von anderen gemacht. Falls ihr den Autremedia Blog (http://autremedia.blogspot.com)meint, können wir dazu antworten, das der Blog nach unserem Projekt zu standen gekommen ist. Teils sogar auf unsere Empfehlung doch einen Blog zu machen. Jedoch müssen wir Autremedia auch ein wenig kritisieren, da es unserere Meinung nach zu viele Post an einem Tag gibt. Weiter wird fast ausschliesslich mit Copy and Paste Artikeln gearbeitet. Eigene Berichte gibt es äusserst selten. Wir publizieren auch Copy and Paste Artikel wollen jedoch auch eigene Beiträge veröffentlichen. Die ursprüngliche Idee hauptsächlich übers Wallis Neuigkeiten zu verbreiten, ist uns leider bis jetzt nicht gelungen. Wir wollen jedoch in Zukunft wieder vermehrt übers Wallis berichten. Was für Schwerpunktthemen habt ihr, über welche ihr berichtet? Da gibt es einige, sicherlich ist Antifaschismus ein wichtiges Thema, weiter Gesellschaft bzw. Systemkritik. Repression ist uns auch ein wichtiges Thema. Wir berichten häufig über Demos und versuchen auch vermehrt eigene Fotos von Demos zu publizieren. Weiter möchten wir in Zukunft, wie erwähnt, mehr politische Kunst bringen. Regional gesehen möchten wir über Aktionen, Veranstaltungen usw. berichten, was uns ganz gut gelingt. Zudem haben wir vor längerer Zeit mal eine Artikel Serie über Thun angekündigt mit Blick auf unsere Region. Diese ist uns jedoch ein wenig untergegangen. Wir werden uns aber wieder mit der Thematik beschäftigen. Weiter gibt es ein «Auswärtiger» Genosse, welcher über Irland unregelmässig Artikel schreibt. Diese Artikel stehen auch häufig in der Kritik und wir sind nicht immer mit Allem einverstanden, jedoch wollen wir ihm die Plattform nach wie vor geben. Wie soll es mit info-wallis.ch.vu in nächster Zukunft weitergehen? Wir möchten wieder mehr SchreiberInnen für das Projekt gewinnen. Dies ist uns ein wichtiges Anliegen. Weiter hoffen wir, dass wir vermehrt Kunst bringen können. Eine aktuelle Idee ist es auch ab April/Mai jeden Monat ein Interview zu machen, mit interessanten Personen/Gruppen aus dem Wallis. Dies wollen wir zumindest bis Ende 2009 durchziehen. Ansonsten wollen wir vermehrt Beiträge online stellen. Teilweise kommt es leider zu Durststrecken während denen nicht viel geschrieben wird. Dies wollen wir ändern. Ist es Möglich bei euch in irgendeiner Form mitzuwirken oder auch eigene Beträge zu publizieren? Klar ist dies möglich, wir freuen uns auch immer über Leute die interessiert sind bei uns mitzuwirken. Am Anfang müssen die Beiträge jedoch von uns freigestellt werden, dies dient dem Schutz des Projekts, doch nach zwei, drei Beiträgen können die Personen selber die Artikel online stellen. Wir machen auch keine Einschränkungen was für Artikel die Leute schreiben sollen. Wir begrüssen es jedoch wenn unter den Schreibenden eine Kommunikation stattfindet um z.B. die Artikel zu verbessern oder ergänzen zu können. Natürlich können so auch Doppelpostings vermieden werden. Wenn sich jemand schon um ein Thema kümmert gibt er dies meistens den anderen bekannt, so dass nicht mehre unabhängig von einander zum gleichen Thema Artikel schreiben. Wer interessiert ist mit zu arbeiten, kann sich über das Kontaktformular auf der Seite einfach anmelden. Es können natürlich auch Leute aus anderen Kantonen bzw. Ländern sein. Wir machen da keine Einschränkungen. Das letzte Wort habt ihr... Wir bedanken erstmals bei euch für unsere Interview Premiere. Hoffen ihr habt einen Einblick in unser Tun bekommen. Wir hoffen, dass es in Zukunft vermehrt solche Medienprojekte wie euch und uns geben wird... Auf eine Schlussparole an und für sich verzichten wir für einmal, bis auf den Standard, Aufruhr, Widerstand, es gibt kein ruhiges Hinterland (hoffen wir doch zumindest. Info Wallis >>> 23-04-2009 | (A)argrau |
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