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HÜTTENSIEDLUNG ABGEBROCHEN «The same procedure as every year…» Gestern, am Freitag, 28. August 2009, haben wir eine Wiese im Aarauer Schachen besetzt. Wir, das sind Leute aus Aarau und Umgebung, aber auch vielen anderen Schweizer Städten. Um ca. 20.30 Uhr haben wir mit fast 100 Personen einen Platz im Schachen Aarau in Beschlag genommen. Nachdem die Aufbauarbeiten länger gedauert haben als geplant, begann um Mitternacht ein Reggae-Hiphop-Konzert. Um 2.45 Uhr erschien eine Polizeipatrouille, welche auf die zu laute Musik aufmerksam machte. Auf dies wurde Rücksicht genommen, so dass es im Verlauf der Nacht zu keinen weiteren Problemen kam. Eine Woche wollen wir in unseren Hüttensiedlung wohnen und leben. Geplant sind Konzerte, Vorträge, Filmabende, gemeinsames Essen und vieles mehr das ganze kostenlos und für alle! Wozu? Wir glauben nicht, dass der jetzige Weg das Streben nach Besitz und Konsum, die Herrschaft von wenigen über viele oder die Ausbeutung von Mensch, Tier und Natur der richtige ist. Wir wollen eine andere Welt. Und da wir keine Lust haben darauf zu warten, während wir vor dem Fernseher sitzen, organisieren wir uns selber. Denn besetze Häuser und autonome Zentren sind daher nötiger den je um sich zu vernetzen und sich selber zu verwalten, abseits der Auswüchse des Kapitalismus. Nun leben wir dies nun eine Woche im Schachen in Aarau aus, um auch zu zeigen, dass es möglich wäre. In Aarau wird nun seit Monaten intensiv für autonome Freiräume gekämpft. Jedoch werden alle Bemühungen von der Polizei, den Behörden und den Besitzern der besetzten Liegenschaften vernichtet und von den lokalen Medien totgeschwiegen. Die Gruppe Klaustrophobia hat schon mehrfach bewiesen, dass es in Aarau ein Bedürfnis nach Selbstbestimmung gibt und dass es auch Möglich ist dies in Aarau zu realisieren. Die Hausbesetzung in Baden vom 14. August kann nur als weiteres Zeichen verstanden werden, dass es einen grossen Mangel an Freiräumen in den Region gibt. Ähnlich sieht das auch in anderen Städten in der Schweiz aus. So werden in Zug Räumlichkeiten ersatzlos geschlossen junge Bands und Kulturschaffende so auf die Strasse gesetzt. Auch die dortigen Besetzerinnen und Besetzer kämpfen nun seit längerer Zeit für alternative Kulturmöglichkeiten. Aber die Stadt setzt weiterhin auf die Wirtschaftlichkeit der Stadt als um wirkliche Lebensqualität. In Luzern gibt es seit der Schliessung der BOA im November 2007 und dem Ende des besetzten Hauses an der Hofstrasse bis jetzt noch kein würdiger, längerfristiger Ersatz. Besetzerinnen und Besetzer aus Biel bekamen erst kürzlich die Repression der Stadt zu spüren. Nach diverses Hausbesetzungen und einer Reclaim The Streets wurden diverse Jugendliche polizeilich vorgeladen und DNA-Proben entnommen. Dies ist kein Einzelfall, wo versucht wird, Personen die nach Freiraume streben, zu kriminalisieren. Dies alles sind keine Einzelfälle, sondern bilden der Normalfall. In ganz Europa sind autonome Zentren, alternative Freiräume und besetzt Häuser akut bedroht. Eine Liste mit allen bedrohten Projekten, würde hier den Rahmen sprengen. Mit allen Mitteln wird versucht zu verhindern, dass sich Leute zusammen schliessen, sich selber verwalten und sich selber organisieren. Doch das wird ihnen nicht gelingen dafür sorgen wir. Den wir werden mit all unseren Möglichkeiten unsere Freiräume verteidigen und da diese noch längst nicht genügen auch neue erkämpfen. «Ihr könnt uns zwar den Schlaf rauben, aber nicht unsere Träume» und so werden wir auch in Zukunft weiter kämpfen für autonome Zentren in jederen Stadt und für ein selbstbestimmtes Leben ohne Herrschaft und Unterdrückung! Diese Medienmitteilung wurde am Samstag von den BesetzerInnen und Besetzer verschickt, als noch alles gut aussah. Aber fangen wir vorne an. Schon einige Zeit wurde herumgeflüsstert, dass man am 28. August eine Hüttensiedlung in Aarau aufbauen will. So kam es, dass um ab 20.30 Uhr bis fast zu hundert Personen auf der Wiese im Schachen einfanden. Sofort wurde die Küche aufgebaut und mit dem Kochen angefangen, weiter wurde die Bar aufgestellt und eine kleine Bühne erbaut. Etwas chaotisch und unorganisiert ging das alles von statten, aber um Mitternacht standen alle Bauten und die Konzerte konnten beginnen. Da die Bauarbeiten wohl etwas länger dauerten als geplant, war es so, dass kurz vor drei Uhr die Konzerte noch immer nicht fertig waren und so auch eine Polizeipatrouille noch erschien. Nach einem kurzen Gespräch konnte aber die Sache geklärt werden. |
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29-08-2009 | (A)argrau |