BERICHTE

22-12-2008
Hausbesetzung in Thun
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05-12-2008
Keine Konsekuenzen von
der klandestinen Bar
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04-12-2008
Anti-Akw-Aktion
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01-12-2008
Ablauf der Hausbesetzung
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29-11-2008
Erneute Hausbesetzung
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02-11-2008
Verhaftungen und Hausdurchsuchungen
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01-11-2008
Beendigung der Hausbesetzung in Aarau
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26-10-2008
Hausbesetzung in Aarau
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01-06-2008
Das Chasperlitheater
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31-05-2008
Zweiter Akt:
Sauvage in Olten

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28-05-2008
Interview mit Chasperli
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14-05-2008
Clowns bei SVP-
Veranstaltung in Däniken

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13-05-2008
Chronik des
Aarauer Kulturkampfes

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14-04-2008
Besetzt – Transpi-Aktion
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06-04-2008
LKW-Konzert in Wöschnau
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28-03-2008
Frühlingserwachen!
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CLOWN-AKTION BEI SVP-VERANSTALTUNG

Christophf Bolchers Demokratieverständnis…

Auf diversen Plakaten, Inseraten und Internetseiten hiess es, dass der «abgewählte Bundesrat Dr. Christoph Blocher» am Mittwoch, dem 7. Mai 2008, in der Däniker Erlimatthalle (Kanton SO) für ein «Ja zur Einbürgerungsinitiative» sprechen und danach für Red und Antwort zur Verfügung stehen wird. Die SVP Olten-Gösgen und die Ortsparteien Däniken und Gretzenbach luden «alle herzlich ein».

Gespannt darauf, was Christoph Blocher zu referieren hat, machte sich eine Truppe von zehn Personen auf den Weg ins hübsche AKW-Dorf Däniken, welches zwischen Olten und Aarau liegt. Da der angekündigte Anlass nach Meinung dieser Truppe zum Lachen ist, kleideten sie sich passend. So prägten Clownnasen, bunte Perücken, farbige Röcke und Hosen sowie weitere Clownutensilien ihr.

Der Anlass begann um 20 Uhr. Die Türöffnung fand aber bereits eine Stunde vorher statt. Darum kam die Truppe gut gelaunt und voller Vorfreude um ca. 19.30 Uhr vor der Turnhalle an. Sofort wurde sie vom ersten Polizisten abgefangen. Er teilte den Clowns mit, dass sie so die Veranstaltung nicht besuchen dürfe. Am Anfang wurde dies jedoch ignoriert und die Clowns sangen, spielten Fangis oder amüsierten sich anderst. Zwei Clowns, welche es wagten in die Halle hereinzuspazieren wurden sofort von den Securitys und einem Organisator zurück gehalten. Die ID sei vorzuweisen und man müsse sich entmaskieren. Wenigstens durch ein grosses Fenster konnte ein Blick in das Innere der Halle erhascht werden. Wenige Minuten später, die mit Winken und Blödeleien vor dem Fenster verbracht wurden, versperrten die Organisatoren auch dieses. Doch der Spass liess sich nicht bremsen. Nachdem auch der Parkplatz von Herrn Blocher besetzt und geschmückt sowie den Kindern Ballone geschenkt wurden, verstärkte die Polizei ihre Offensive immer wie mehr. Die Clowns sollten doch bitte gehen, sie dürfen ja sowieso nicht in die Halle, hiess es die ganze Zeit. Nach und nach wurden die Clowns immer weiter vom Eingang weggedrängt. Und siehe da, plötzlich fuhr die schwarze Limousine mit dem Starredner heran. Mit lautem Begrüssungsgeschrei, Toben und Winken wurde dieser von den Clowns begrüsst. Ihr auftreten war den ganzen Abend friedlich. BesucherInnen und Kinder amüsierten sich prächtig. Nur die Polizei und die Organisatoren stellten sich quer und verweigerten aufgrund des angeblichen «Gefahrenpotentials» den Zutritt.

Um ca. 20 Uhr wollte die Polizei sofort alle Ausweise der Clowns sehen. Wegen derer Kostümierung hatte natürlich niemand einen dabei. Deshalb machten sich die zehn Clowns mit ungefähr ebenso vielen Polizisten auf dem Weg zur «Garderobe», wo die Umkleidung stattfand. Teilweise in einer hübschen Einer-Kolonne spazierte so die ganze Truppe durchs Dorf. Auf dem Weg bereitete sie weiter diversen Passanten eine Freude. Angekommen nahm die Polizei von allen Clowns die Personalien auf.

Neben den Clowns gab es auch noch diverse weitere Einzelpersonen, welche den Anlass aufsuchten. Dies einerseits um den Anlass von innen zu beobachten oder Fotos zu knipsen. Ein weiterer Aktivist verteilte Flugblätter in der Halle. Mit ihnen machte er auf die Undemokratie und den Faschismus in der SVP aufmerksam. Dies zeige sich immer wieder: Parteiprogramm, Führerkult, Verschwörungstheorien oder auch, dass man Clowns ausschliesst, aber offensichtliche Nazis willkommen heisst. Des Weiteren hiess es darin, dass natürlich nicht die SVP das schlussendliche Problem sei. Vielmehr sei sie ein Teil des kapitalistischen Systems und das System sei es, welches zu überwinden sei.



04-04-2008 | (A)argrau