BERICHTE

22-12-2008
Hausbesetzung in Thun
Bericht >>>

05-12-2008
Keine Konsekuenzen von
der klandestinen Bar
Bericht >>>

04-12-2008
Anti-Akw-Aktion
Bericht >>>

01-12-2008
Ablauf der Hausbesetzung
Bericht >>>

29-11-2008
Erneute Hausbesetzung
Bericht >>>

02-11-2008
Verhaftungen und Hausdurchsuchungen
Bericht >>>

01-11-2008
Beendigung der Hausbesetzung in Aarau
Bericht >>>

26-10-2008
Hausbesetzung in Aarau
Bericht >>>

01-06-2008
Das Chasperlitheater
Bericht >>>

31-05-2008
Zweiter Akt:
Sauvage in Olten

Bericht >>>

28-05-2008
Interview mit Chasperli
Bericht >>>

14-05-2008
Clowns bei SVP-
Veranstaltung in Däniken

Bericht >>>

13-05-2008
Chronik des
Aarauer Kulturkampfes

Bericht >>>

14-04-2008
Besetzt – Transpi-Aktion
Bericht >>>

06-04-2008
LKW-Konzert in Wöschnau
Bericht >>>

28-03-2008
Frühlingserwachen!
Bericht >>>

ZWEITER AKT: SAUVAGE IN OLTEN

Am Freitag, 30. Mai 2008 wurde eine ehemalige Gärtnerei am Rosenweg in Olten besetzt.

Um zirka 21 Uhr trafen die rund 40 Personen am Rosenweg ein. Die bereits offengestandene Tür lud zum Erkunden des Hauses ein. Im ersten Stock war eine Bar eingerichtet und es hatte einen zweiten Raum, wo Mensch sich zum Ausruhen zurückziehen konnte. Der Dachstock wurde zum «Partytempel» umfunktioniert. Der Abend startete mit einem jungen Liedermacher. Egal ob Mani-Matter-Cover oder Punk-Song – nicht nur der Liedermacher sondern auch das Publikum sang begeisternd mit. Die Stimmung war zu diesem Zeitpunkt sehr gelassen und fröhlich, da man auch mit dem direkten Anwohner ins Gespräch kam. Viele genossen den lauen Frühsommerabend vor dem Haus oder verweilten an der Bar. Der zweite Programmpunkt war ein Chasperlitheater. So präsentierten Chasperli & Co ein extra einstudiertes Stück. Das Thema war das Bedürfnis nach Entfaltung und fehlende Freiräume. Die Darbietung konnte auch die schon etwas älteren Kinder restlos überzeugen. Direkt danach verlass Chasperli auch gleich noch ein Communique. Schade am Abend war dann wohl, dass viele relativ früh heimgegangen oder weitergezogen sind sowie die Hektik, welche zum späteren Zeitpunkt noch kurz ausbrach. Leider traf auch der zweite Songwriter nicht ein, so dass man den Abend bei Spiel, Trank und Musik ausklingen liess. Vor Sonnenaufgang verliess man die ehemalige Gärtnerei wieder. Aber wie angekündigt wurde: Der Höhepunkt steht ja noch bevor!

Communique:
Wir sind am vergangenen Freitag nicht ohne Grund in die ehemalige Gärtnerei am Rosenweg eingedrungen. Die Vergangenheit hat uns gezeigt, dass die Verantwortlichen oder anders gesagt die Mächtigen und Bestimmenden der Städte Aarau, Lenzburg, Olten keine andere Möglichkeiten offenlassen. Dazu einige Beispiele. Das kapitalkritisch und antifaschistisch orientierte Festival «Think & Move», welches im März 2007 im Tommasini Lenzburg hätte über die Bühne gehen sollen, wurde von Stadt und Polizei unter anderem aufgrund «extremer Tendenzen» erfolgreich verhindert und die OrganisatorInnen mussten ins Kulturzentrum Bremgarten ausweichen. Ein weiterer Schlag für AktivistInnen im Raum Aarau bedeutete die Unterbindung der Platzsauvage vor knapp zwei Monaten. Im Graben Aarau wollten wir, eine Gruppe von jungen Leuten eine Strassenparty mit Musikwagen und Verpflegungsstand durchführen. Ziel war es, auf fehlende autonome Freiräume aufmerksam zu machen. Doch auch dieses Vorhaben wurde von der Polizei mit einem Grossaufgebot unterbunden. Es musste auf eine abgelegene Wiese ausgewichen werden. Dass alternative Kultur in den Städten keinen Platz hat, bewiesen auch die Damen und Herren der Stadt Olten. Die Gruppe APA (Aktion Platz für Alle), welche regelmässig Punkkonzerte organisiert, wird so oft es geht schikaniert. Oltner Füdlibürger beschweren sich über die Konzertbesucher und die Stadt stellt schier unerfüllbare Sicherheitsanforderungen. Das Ziel ist klar, der APA soll das Konzerte organisieren vergehen. Solche Ereignisse, und es sind bei weitem nicht die einzigen, betrüben uns zum einen sehr, machen uns jedoch auch wütend. Denn wir wollen alternative Kultur schaffen, fernab vom alltägliche Konsumzwang und klar strukturierten Verhältnissen. Wir haben genug von den gewinnorientierten Kulturtempeln in Olten und anderswo. Partys und Konzerte zu organisieren ist heute ein knallhartes Geschäft, in welchem der/die Einzelne schlussendlich nicht mehr viel zu sagen hat, ganz im Sinne der Clubbesitzer und der Stadt. Alle Anzeichen auf Entwicklungen in eine andere Richtung werden kurzfristig unterbunden, denn diese passen nicht ins Kulturkonzept der Städte. Dieses leerstehende Gebäude sollte uns freitags als Neuanfang dienen. Die Kultur sollte für einmal in unseren Händen liegen. Wir nahmen uns diesen Raum ohne vorher darum zu bitten, denn wir lassen uns in unserer Entfaltung nicht einschränken. Unsere Forderung bleibt: Ein selbstverwaltestes Kulturzentrum in Olten, Aarau und überall!
Für kulturelle Freiräume, hier und überall! Solidarität mit der Villa Rosenau und allen anderen besetzen Häuser!
• Die Häuser denen, die sie nutzen!




31-05-2008 | (A)argrau