BERICHTE 22-12-2008 Hausbesetzung in Thun Bericht >>> 05-12-2008 Keine Konsekuenzen von der klandestinen Bar Bericht >>> 04-12-2008 Anti-Akw-Aktion Bericht >>> 01-12-2008 Ablauf der Hausbesetzung Bericht >>> 29-11-2008 Erneute Hausbesetzung Bericht >>> 02-11-2008 Verhaftungen und Hausdurchsuchungen Bericht >>> 01-11-2008 Beendigung der Hausbesetzung in Aarau Bericht >>> 26-10-2008 Hausbesetzung in Aarau Bericht >>> 01-06-2008 Das Chasperlitheater Bericht >>> 31-05-2008 Zweiter Akt: Sauvage in Olten Bericht >>> 28-05-2008 Interview mit Chasperli Bericht >>> 14-05-2008 Clowns bei SVP- Veranstaltung in Däniken Bericht >>> 13-05-2008 Chronik des Aarauer Kulturkampfes Bericht >>> 14-04-2008 Besetzt Transpi-Aktion Bericht >>> 06-04-2008 LKW-Konzert in Wöschnau Bericht >>> 28-03-2008 Frühlingserwachen! Bericht >>> |
INTERVIEW MIT CHASPERLI Wir haben Kasper dem Mediensprecher der autonomen Bewegung der Region Aarau/Olten ein paar Fragen stellen dürfen. Hallo Kasper! Zuerst einmal wer bist du und was hast du genau für eine Funktion? Tri tra trallala de Chasperli isch weder do, de Chasperli isch weder do. Hoi metenand, schön das der alli do... Chrchr. Kasper! Mer wöi do es Interview mache! Ah... Ja. Tschuligung. Mir fällt die Rollenteilung zwischen Mediensprecher und Theater-Star etwas schwer. Aber heute bin ich als Vertretter der Aktivstinnen und Aktivisten aus dem Raume Lenzburg-Aarau-Olten da, welche sich zu einer Gruppe zusammengeschlosen haben, um gegen das böse Krokodil äh ich mein um sich gegen den Immobilienhai bzw. für alternativen und unkommerzionellen Freiraum einzusetzen. Die Forderung nach alternativer Kultur in der Region scheint auf den ersten Blick etwas überraschend? Dem ist nicht so. Schon seit Jahren gibt es immer wieder ein Aufbäumen. So setzten sich in den letzten Jahren viele Gruppen für mehr autonome Freiräume ein, so zum Beispiel der Verein für alternative Kultur in Aarau (fak aarau), Rawa Raska in Reinach, die Aktion Platz für Alle (APA) aus Olten oder auch die Aktionsgruppe WySuAL aus dem West- Aargau. Der Verein fak zelebrierte schon fast das Katz-und-Maus-Spiel, was je dem heutigen Kasperlitheater sehr nahe steht. Ausserdem ist es ja nicht so, dass es in letzter Zeit kein Bedürfnis nach alternativer Kultur vorhanden war, sondern dass sich viele anderswo orientierten oder in anderen Regione ihre Kultur auslebten, was auch zu meinem Ruhm führte. Aber wieso solidarisiert du dich als Kasperli mit dieser Bewegung? Einerseits bim ich ja auch ein Kulturschaffender, welche seine Erfahrungen gemacht hat. So wurde meine ersten Aufführungen wegen «Unmoral» noch von den Herrschenden unterdrückt, bis es nun heute endlich viele Kinder auf der ganzen Welt beglückt. Ich denke, dass gleiche passiert momentan mit der Bewegung für autonome Freiräume. Ein elementares Bedürfnis wird versucht zu unterdrücken was aber nicht gelingen wird. Im März habt ihr mit einer Serie von klandestinen Bars gestartet, im April fand ein Konzert in Wöschau statt und anschliessend eine Transpi-Aktion. Kannst du eure bisherigen Aktivitäten kurz zusammenfassen? Natürlich. Als Auftakt haben wir drei klandestine Bars organisiert am 13. und 27. März in Aarau sowie am 20. März 2008 in Olten. Das bedeutet, dass wir mehr oder weniger überraschend im Kasino-Park in Aarau bzw. beim Oltner Bahnhof uns versammlet und eine Bar aufgebaut haben. Dort wurde den BesucherInnen und Passanten günstigen Getränken und Sandwiches angeboten. Dies mit der Überlegung nicht zu Jammern, dass uns kein Raum zur Verfügung gestellt wird oder mit der Forderung nach diesem zu protestieren, sondern dass wir uns den nötigen Raum ab sofort selber nehmen! Für den Freitag, 4. April 2008 haben wir eine Platzsauvage im Graben Aarau geplant. Ein Tag zuvor haben wir jedoch erfahren, dass die Stadt Aarau den geplanten Anlass nicht tollerieren würde und darum sind wir auf eine Wiese in Wöschnau ausgewiechen, sodass das Konzert mit drei Bands trotzdem stattfinden konnte. Mehr oder weniger spontan fand am selber Wochenende auch noch eine Transpi-Aktion in Aarau statt. Rund 8 Transparente wurden in ganz Aarau aufgehängt um auf unsere Anliegen aufmerksam zu machen. Das ganze Wochenende sollte auch dazu dienen auf die internationalen Aktionstage für mehr autonome Freiräume vom 11./12. April 2008 aufmerksam zu machen. Noch kurz zu der sogenannten «Platzsauvage». Habt ihr also in Aarau kapituliert, obwohl du gesagt hast, dass ihr den Raum, welcher ihr benötigt, ab sofort selber nehmt? Das ganze war natürlich sehr kurzfristig und wir hatten eigentlich drei Möglichkeiten zur Auswahl. Erstens den Anlass abzusagen und zu kapitulieren, wie ihr es nennt. Eine weitere Variante wäre gewesen, trotzdem in Aarau was zu machen. Dies hätte aber bedeutet, dass wir auf das geplante Konzert hätten verzichten müssen, da ein solcher Anlass in Aarau nicht durchführbar gewesen wäre. So hätten wir höchstens in kleinen Gruppen für Verwirrung sorgen können. Uns war es aber wichtig, den geplanten Anlass also das Konzert über die Bühne gehen zu lassen. Deshalb sind wir eine Ortschaft weitergezogen. Es war also von Anfang an klar, dass wir etweder auf den Standort oder den Anlass verzichten mussten ansonsten hätten wir wohl ein «zweites Luzern« erlebt. Das bedeutet jetzt aber nicht, dass wir uns auf die Spiele der Stadt einlassen werden. Wir werden künftig unser eigenes Spiel spielen! Und das bedeutet? Wir werden sicherlich in nächster Zukunft vermehrt kleine aber feine Aktionen durchführe, welche klandestin also im Geheimen, organisiert und geplant werden. Wir werde der Stadt und der Polizei immer ein Schritt voraus sein. Dies zeigten wir ja zum Beispiel schon mit der Transpi-Aktion am Tag nach der verhinderten Platzsauvage. Du kannst in dem Fall also nicht auf einen nächsten konkreten Anlass hinweisen? Nein. Vieles wird sich wohl auch spontan ergeben. Eine spannende Zeit wird es sicherlich... Sicher ist nur, dass in diesem Jahr noch das erste AJZ der Region seine Türen öffnen wird! Und ich denke, das gibt ein grosser Theater; für das bin ja dann ich wieder zuständig! Und übrigens: Autogramm wünsche bitte an Kasperli, AJZ , 5000 Aarau... Lass de Seich! Euer Ziel ist also die «Führung» eins AJZ in der Region? Wie wollt ihr das Ziel erreichen? Da wir uns für alternativer Freiräum einsetzen, ist schlussendlich das Ziel ein automes Zentrum. Wo und in welchen Rahmen, wird sich zeigen. Wie erwähnt, werden wir uns sicherlich nicht von der Stadt herumschuppsen oder von der Polizei einlullen lassen. Nach meinen Jahrzente langen Erfahrungen kenne ich alle Tricks von den bösen Polizisten und ich hab noch immer einen Plan gehabt, diese aufs kreuz zu legen. Vielen Dank für ein erstes Interview. Ich hoffe du hast in Zukunft noch viel zu berichten. Merci, ebenfalls. |
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14-05-2008 | (A)argrau |
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